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Schreibkrampf 16 Mär 2023 18:58 #61

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Liebe KollegInnen, 
seit Jahren zum ersten Mal habe ich wieder einen Patienten (Jg.1974) mit einem Schreibkrampf. Er kann noch schreiben, proniert aber sehr stark, und je länger er schreibt, desto mehr spreizt sich Dig. V ab; den Schreibstift halten kann er noch, das Tempo ist aber massiv eingeschränkt, und er arbeitet als Kellner und muss die Bestellungen von Hand aufschreiben. 
Ich habe heute (1. Sitzung) verschiedene Stifte und Schreibhilfen ausprobiert (subjektiv keine Veränderung), habe die Intrinsics untersucht (starke Verspannungen) und gelockert. Ich habe in Erinnerung, dass es Versuche gegeben hat, mit Spiegeltherapie zu arbeiten, aber beim Schreiben ist das schwierig, weil die linke Hand die Aktivität nicht adäquat ausführen kann. Vielleicht gingen andere feinmotorische Tätigkeiten, aber es scheint fraglich, ob das zielführend ist, wenn der Patient nur beim Schreiben die Dystonie aufweist. 
Der Patient leidet schon seit rund 6 Jahren an der Problematik und konnte mir keinen plausiblen Grund angeben, warum er gerade jetzt einen Versuch unternommen hat, das Problem mal mit ärztlich-therapeutischer Hilfe anzugehen. 
Medikamente oder Botox sind kein Thema, die Diagnose wurde von der Neurologin gestellt. 
Bringt eine konsequente Lockerung der involvierten Muskeln mehr als eine temporäre Entspannung? Die Problematik spielt sich ja zentral ab.

Ich bin sehr interessiert an euren Inputs, für die ich mich schon im Voraus bedanke!

 

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Schreibkrampf 21 Mär 2023 18:10 #64

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Liebe Claudia
Ich habe auch gerade einen Patienten mit Schreibkrampf und bin ebenfalls muskelrelaxierend und mit Dehnungsübungen dran. Ich arbeite auch am Schultergürtel. Mein Patient ist da ebenfalls stark verspannt und hat dies vor allem beim Schwimmen als störend empfunden. Zudem versuche ich es mit TENS (High-TENS), was zu Beginn recht gut angesprochen hat. Leider hatte der Patient Ferien (Langlauf) ohne Elektrotherapie und danach war sein Zustand praktisch wieder gleich dem Anfangszustand.
Botox wurde nun von der Krankenkasse gutgesprochen, aber noch nicht durchgeführt. Da jedoch vor allem die Basalganglien betroffen sind, bin ich mir nicht sicher, wie viel das alles bringt, weil eben ein zentrales Problem.
Eventuell gibt es Nahrungsergänzungsmittel, wie z.b. B-Vitamine oder Omega-3-Fettsäuren die unterstützend helfen können? Dies geht aber über unseren Fachbereich hinaus. Ich wäre auch sehr interessiert über Erfahrungen/Behandlungsmethoden, da mir diese Problematik noch wenig bekannt ist. Schade hat es noch keine Antworten gegeben bis jetzt! 

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Schreibkrampf 21 Mär 2023 22:24 #65

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Hallo zäme,

ich habe im Herbst einen kurzen online-Kurs zum Schreibkrampf besucht (für Kontakt zur Dozentin könnte man sicher bei Sarah Ewald/Handtherapie Fortbildung nachfragen) und kann ein paar Tips von dort weitergeben:
häufig haben die betroffenen Patienten hohe Ansprüche an sich selber (Perfektionismus) - auch daran kann gearbeitet werden...
In welchen Situationen tritt das Problem auf? Wie schnell? Ein Beispielsatz kann als Befund/Wiederbefund verwendet werden.
Detonisieren der Muskulatur ist sicher sinnvoll - auch an Schultergürtel und/oder HWS. Botox wird zwar angewendet, muss aber regelmässig wiederholt werden und wird daher von vielen Patienten abgebrochen.
Haltung global betrachten, vor allem auch Augenmerk auf Ergonomie: Sitzhaltung, Einstellung Stuhl etc. Ev. Stehtisch (verringert Druck auf Unterarm)?
Übungen: gross anfangen auf grossem Papier oder Tafel/Flipchart. Rhythmisch, grosszügig, frei. Repetitionen mit Variationen: gross/klein, oben/unten, unterschiedliche Stifte, am Boden/an der Wand, stehend/sitzend/liegend...etc.
Aufbau:
1. Linien waagerecht (super wichtig für Armtransport) ziehen (auf A3 Blatt arbeiten!)
2. Linien senkrecht
3. Häkli/Symbole "zeichnen"
4. Zahlen
5. erst später Buchstaben
6. extra chaotisch :-)
7. erst spät, wenn alles andere ok ist, HG und Fingerbewegung dazu nehmen (wenn nicht mehr so gross sondern schon genauer gearbeitet wird)
kreiseln, kritzeln... > alles was geht, kann für das Training gebraucht werden
nie in den Schreibkrampf hinein trainieren!
Alternative Stifthaltung ausprobieren: neben Griffverdickungen und unterschiedlichen Stiften (Tintenroller brauchen wenig Druck) können auch Griffvarianten ausprobiert werden > z.B. Einklemmen zwischen Dig II und III. So klemmt Stift eigentlich von alleine und braucht nur noch Führung.

Bei der Behandlung der fokalen Dystonie bei Musikern wir teils auch über Sensibilitätstraining gearbeitet: dort scheint eine Überlappung der kortikalen Areale statt zu finden, die durch gezieltes Training wieder differenziert werden sollen. Hier kommt zum Beispiel die Braille-Schrift zum Einsatz, ebenso aber auch Spiegeltherapie. Auf Nachfrage, ob der Schreibkrampf ähnlich wie die fokale Dystonie bei Musikern behandelt werden könne war die Dozentin sehr zurückhaltend - also eher nein... Ich könnte mir aber trotzdem gut vorstellen, dass man zumindest am Anfang (nicht mit der Schrift aber mit Linien, Kreisen etc.) am Spiegel arbeiten kann...

Ich hoffe das gibt euch ein paar Ideen und ist einigermassen verständlich - und wünsche euch viel Erfolg bei der Behandlung!
Véronique
 

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